Mit einem neuen BHKW-Modul erweitert die Energie Projektgesellschaft Langenhagen (EPL) die Wärme- und Stromerzeugung im Stadtzentrum. Durch die Modernisierung profitieren die Nahwärme-Kunden von zusätzlichen zehn Jahren mit regenerativer Wärmeerzeugung.
Seit 2003 laufen die beiden Blockheizkraftwerk-Motoren in der Energiezentrale am Schulzentrum und erzeugen klimaschonend und energieeffizent gleichzeitig Wärme und Strom. Nach 65.000 Betriebsstunden, hätte das mit Biomethan betriebene Modul eine Generalüberholung gebraucht. Doch die EPL entschied sich für eine Lösung mit langfristiger Perspektive und ersetzt das bisherige Modul durch ein jüngeres. Der Vorteil: Die neue Anlage kann zehn Prozent mehr Strom und Wärme produzieren. „Wir haben in den letzten Jahren das Nah- wärme-Netz in Langenhagens Mitte deutlich erweitert. Sowohl neue Kunden im Zentrum als auch südlich der Bothfelder Straße haben sich für die Energielieferung durch die EPL entschieden. Um auch in den nächsten Jahren genügend Erzeugungskapazität für die Wärmeerzeu- gung mit Biomethan zu haben, haben wir nun ein etwas größeres Modul als bisher eingebaut“, erläutert Manfred Schüle, Geschäftsführer der EPL.
Das neue BHKW-Modul ist im Oktober 2017 in der Energiezentrale Schildhof eingebaut worden. Die ersten November-Wochen benötigen die Techniker für die Testläufe und Inbetriebnahme. Zum 15. November soll es in den Regelbetrieb gehen. Die Investitionskosten betragen rund 900.000 Euro.
Nahwärme-Netz wächst schrittweise
Das Vorgehen passt zur Gesamtstrategie: Die EPL erweitert das Nahwärme-Netz nach und nach. „Wenn wir das Netz vor zwanzig Jahren in der heutigen Größe gebaut hätten, wäre es völlig überdimensioniert gewesen“, erklärt Schüle. Um die Nahwärme kostengünstig anbieten zu können, sei es wichtig, dass der Netzausbau und das Kundenwachstum Schritt für Schritt erfolgen. Durch das nun leistungsstärkere Biomethan-Modul kann die EPL den Anteil an regenerativer Wärme weiter hoch halten.
Die EPL, deren Gesellschafter zu gleichen Teilen die Stadt Langenhagen und die ebenfalls kommunalen Stadtwerke Hannover sind, nutzt für die Wärmeversorgung die besonders effiziente Kraft-Wärme-Kopplung und erzeugt mehr als 30 Prozent der von der EPL in Langenhagen abgegebenen Wärme mit regenerativer Energie. „Mit der Entscheidung für die Nahwärme wählen unsere Kunden daher nicht nur einen wirtschaftlich sinnvollen und komfortablen Weg, sondern bekommen auch Klima- und Umweltschutz als Bonus mitgeliefert“, betont EPL-Chef Schüle.
Infokasten
So funktioniert Kraft-Wärme-Kopplung
In einem Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt ein Motor über einen Ge- nerator Strom; die entstehende Abwärme wird als Heizenergie genutzt, die über ein Nahwärme-Netz zu den Kunden gelangt. Der Brennstoff – in dem neuen BHKW-Modul in der Energiezentrale Schildhof ist das re- generativ erzeugtes Biomethan – wird so doppelt genutzt. Der Vorteil ist eine hohe Energieeffizienz und weniger CO2-Emissionen als wenn der Strom in einem Kraftwerk und die Wärme in einem Heizungskessel erzeugt werden.
Technische Daten
Hersteller: GE Jenbacher
Typ: J416
Motordaten: 16 Zylinder; 48,9 Liter Hubraum
Gewicht des Moduls: 13,9 Tonnen
Elektrische Leistung: 1.189 kWel
Wärme-Leistung: 1.224 kWth
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